Mittwoch, 29. Juli 2015

Grillageddon II - After Action Report

Am vorletzten Wochenende fand das Grillageddon II statt. Das ganze war als lockeres Meet and Greet im Sommer geplant gewesen. Wir hatten uns dann recht kurzfristig entschlossen daraus eine große Schlacht am Samstag und diverse kleinere Gefechte und X-Wing am Sonntag zu machen.
foobar und graf_Spee kamen auch zu uns in den Verein und so waren wir 7 Epic begeisterte die den ganzen Tag ihrem Hobby fröhnten. Am Ende des Tages feuerten wir noch den Grill an und ließen den tag so ausklingen.
Insgesamt brachten wir es auf 14.000 Punkte pro Seite, 5000 Punkte Guard, 5000 Punkte AMTL, 4000 Punkte Space Marines, 5000 Punkte Gargant Big Mob, 5000 Punkte Speed Freeks und 4000 Punkte Ghazgkul Orks. Davon waren maximal 10 Modelle nicht ganz fertig bemalt, was schon eine beachtliche Leistung an sich ist. Wir hatten auch den einen oder anderen interessierten Besucher und spielten annähernd 9 Stunden nach Megageddon Regeln, die überraschend gut funktionierten. 
Es war ein wahrhaft episches Gefecht, doch nun lasse ich die Bilder sprechen:
Der ganze Tisch
Stomp Stomp Stomp
Valkyries stürmen auf einen Stompa Mob zu
Der Imperator Titan stapft durch die Ruinen während mehrere Orkpanza ihn zu Fall bringen wollen
Linke Flanke (Speed Freeks vs Astartes) 
Mitte ( Orks vs AMTL)
Rechte Flanke (Gargant Big Mob vs. Guard)
"Der da ist ausgeschaltet!"
Rumpel Rumpel...
Thunderbolts jagen auf einen Ork Mob zu
Leman Russ rollen auf die Garganten zu
Das BTS der Speed Freeks ist unter schwerem Beschuss
...und vorbei
Das Spiel endete in einem Sieg für "Team Orks", was primär daran lag das die Space Marines am Ende von Runde 3 quasi nur noch aus einem Thunderhawk mit Terminatoren bestanden. Egal - es hat Spaß gemacht und ich freue mich schon auf das nächste Event!

Samstag, 25. Juli 2015

30 Grad und 30 Knoten

Nachdem wir kurz vor unserem Urlaub noch den "roten Blitz" gegen "Astra 2" getauscht hatten, ging es knapp eine Woche später auch schon in den Urlaub.  Ziel: Südfrankreich, direkt an den Strand und Kiteboarden. Schlafen wollten wir im Zelt oder im Auto. Dafür haben wir uns sogar extra eine Vorrichtung gebaut, mit der wir unseren Stauraum vergrößerten als auch die Option auf "schlafen im Auto" hatten.
Die Strecke war knapp 1400km lang und Google Maps schätzte 12 Stunden. Was wir leider vergessen hatten: Wir wollten ja eigentlich Mautstraßen vermeiden. Also wurden aus 12 eher 16 Stunden, auf Frankreichs (furchtbaren) Landstraßen kommt man nämlich nur auf ungefähr 50km pro Stunde. Denn die Fahrt wird alle 5-6km von einem Kreisel oder einem Kaff unterbrochen. Nichts desto trotz ist bereits die Fahrt sehr sehenswert, es geht entlang von Alleen, Lavendelfeldern und kitschigen kleinen Dörfern immer weiter Richtung Süden.
Eines der vielen Lavendelfelder bei Mulhouse
ALLLEEE.. ALLEEE... EINE STRASSE... LAUTER...BÄUME....JA DAS IST EINE ALLLEEEE....

Unser erstes Ziel war Beauduc. Der Strand dort ist knapp 4 Kilometer lang und etwa 600-700m breit. Der einzige Nachteil: Man fährt etwa 30-40 Minuten über eine von Schlaglöchern übersäte "Strasse" und die Franzosen machen alles, damit man den Strand nciht findet, wie zB. Steine auf die Hauptzugangsroute rollen. Hat man die Buckelpiste hinter sich findet man einen verdammt schönen Strand, an dem man auch mit dem Auto rauffahren kann und dort auch stehenbleiben kann.
Salinen bei Beauduc
Während der Fahrt kommt man an zahlreichen Salinen vorbei, wo jedes Jahr mehrere Tausend Liter Meerwasser für wenige Gramm Salz verdunsten. Ein schöner Nebeneffekt der Salinen sind zahlreiche Flamingos, die sich ihren Bauch in den Salinen vollschlagen.
Flamingo
Hat man sich schließlich durch die Holperstrecke gekämpft, gibt es nur noch ein Hindernis: Das Auto darf nicht breiter als 2 meter sein.
Snug-Fit
Es war knapp, aber es passte.
Unser Camp am Strand vor Beaduc (als man noch durfte)
Da die Winde uns gewogen waren, schmissen wir auch zeitnah den ersten Kite in die Luft. Wir waren mit einem 12er Evo von 2014 und zwo Rebels in 8qm und 6qm von 2012 dabei. Wir hatten vorher noch überlegt einen 15er Juice für Leichtwind zu kaufen, uns dann aber aufgrund des finanziellen Vorteils ihn erst im August oder sogar September zu kaufen dagegen entschieden. Boards waren wir gut ausgerüstet, mit einer alten Door, einem 42er und einem Flyboard Radical M.
Ich habe Ostern vergangenes Jahr angefangen mit dem Kiteboarden, meine Freundin kitet nun seit 2011-2012 und ist dementsprechend schon deutlich besser als ich. Während ich noch übe hin und her zukreuzen und gegen den Wind zu fahren, übt sie schon die coolen Sachen, also Sprünge in Toeside, Toeside fahren und will sich dieses Jahr sogar an der Backroll probieren.
Der Spot in Beauduc ist aber auch für mich an den meisten Tagen sehr angenehm gewesen. Der Wind war stabil, war nahezu böenfrei und das Wasser flach. Gegen Ende des Urlaubs, als wir erneut in Beauduc waren, hatten wir knapp 30 Knoten, Wellen ohne Ende und mussten abbrechen weil unser 6qm zu groß war.
Ich auf der Door in Beaudcu
Als der Wind in Beauduc weniger wurde, wechselten wir den Standort. Wir fuhren an der Küste runter nach Leucate. Dort gibt es zahlreiche Etangs, also Seen nahe der Küste, auf denen man kiten darf. Einer dieser Spots ist Canet Plage.
Canet Plage
Im Gegensatz zu Beauduc gab es hier Wellen in denen man nahezu komplett verschwand und der Wind ballerte ordentlich. Wir haben fast ausschließlich unseren kleinsten Kite genommen - mit mehr wären wir weg geflogen. Ich habe mich hier tatsächlich auch in die Welle gewagt, aber es war eher abbrechen als kiten weswegen es hier keine Photos gibt. Gegen Ende des Urlaubs konnte ich sogar tatsächlich ein bisschen Welle fahren - und über die Wellen zu hopsen und die ganze Zeit kleine Mini-Sprünge zu machen ist schon ein cooles Gefühl.
Meine Freundin in den reißerischen Wellen bei Canet
Kiten mit 8er Rebel bei Canet
Wir haben uns die ganze Zeit abgewechselt, einer war immer am Ufer und hat auf den anderen acht gegeben. In Le Barcarès nutzten das die dort anwesenden Kiter auch aus und hüpften alle aufs Wasser - vorher hatten sie den selben Plan wie wir. Schließlich muss irgendwer einen ja starten/landen. Witziger Weise ist der Großteil der Kiter in dieser Region schon jenseits eher Rentner, die meisten haben schon graue Haare und sind verdammt gut dabei. Wahrscheinlich Windsurfer die jahrelang in den Wellen gesurft sind und sich dann fürs Kiten entschieden haben.
Homebase-K1
Der Weg zum Strand bei Canet
Les Coussoules, nördlich von Leucate ist ein beliebter Racingspot. Hier waren wir zwar zweimal, für vernünftiges Kiten hat es aber leider beide Male nicht gereicht. Der Wind war sehr schwach, hier hätten wir tatsächlich einmal sogar mit einem 15er zumindest "hochwerfen" können. Schön: Es gibt direkt am Spot einen kostenfreien Campingplatz. Nicht so schön: Man geht bestimmt 600 Meter durch Sumpf um zum Spot zu kommen
Der Kitebunker bei Les Coussoules
Nach unserem Kiten an der Süd-Westküste fuhren wir wieder zurück nach Beauduc für die letzten Tage. Der Wind hatte gedreht und war Offshore gedreht, zudem sanken die Windstärken rapide. In Beauduc sollte besserer Wind sein, also fuhren wir dorthin zurück. Leider durfte man nicht mehr mit dem Auto auf den Strand fahren, also campten wir etwas weiter vom Strand entfernt. Es war noch immer nicht wirklich weit weg, aufgrund der Windrichtung musste man aber schon ein erheblich größeres Stück laufen. Wir ließen uns davon nicht abhalten und genossen den Wind, die Wellen, den Strand und den Urlaub. Wir erfuhren von einer lokalen Kiteschule das man bei Offshore Wind in Beauduc auch an einem nahe gelegenen anderen Spot kiten konnte. diesen probierten wir, aufgrund der Windverhältnisse auch sogleich aus.
Campen in Beauduc - jetzt auf der anderen Seite des Strands.
Der letzte Spot war Pièmason (oder so ähnlich). Auch hier konnte man sehr schön kiten, wir hatten durchgehend stabilen 8er Wind und annehmbare Wellen. Ein schöner Spot mit eher weichem Sand, wo wir uns auch prompt festfuhren. Das besondere am Strand: Er ist länger als man schauen kann und es reiht sich Wohnwagen an Wohnwagen. Typisch für Frankreich kümmert sich niemand darum ob die da stehen dürfen oder nicht. Dennoch ist die Umgebung sehr sauber und als Kiter wird man nicht komisch, eher interessiert, angeschaut.
Camper und Sand soweit das Auge reicht
Zurück in Beauduc stellten wir fest, das der Wind auf über 30 Knoten angezogen hatte. Unser kleinster Schirm war zu groß, wir verloren das Board in den Wellen, fanden es mehrere hundert Meter am Strand wieder und entschlossen uns nicht sandstrahlen zu lassen und packten unsere Sachen. Wir setzten uns in Astra 2 und fuhren wieder heimwärts.
Es war eine sehr spannende und aufregende Reise gewesen.  Wir haben in knapp zwei Wochen knapp 4700km runtergerissen. Ich habe viel gelernt, das Wetter war sagenhaft, der Wind gut, die Leute nett und der Cidre lecker. Ich würde den Urlaub jederzeit wiederholen und kann anderen Kiteboardern Südfrankreich nur wärmstens empfehlen.

Freitag, 24. Juli 2015

Farewell, old friend

Ich habe nun schon seit geraumer Zeit einen Führerschein. In der Zeit wo ich diesen habe, bin ich fast ausschließlich ein und dasselbe Fahrzeug gefahren. Einen Opel Astra F 1.6i Caravan aus dem Jahre 1995. Ich habe bei dem Wagen über die Jahre mehrere Sachen selbst repariert, unter anderem die Belüftungsanlage, die Heizung, den Wischermotor und beide Spiegel um nur ein paar Sachen zu nennen. Ich habe mit dem Auto diverse Abenteuer erlebt - ein geplatzter Reifen auf der Autobahn, ein gerissenes Kupplungsseil mitten in der Pampa und ohne Handy. Doch nie hat mich der Motor oder das Auto im Stich gelassen. Selbst als das Kupplungsseil gerissen war und man nicht Kuppeln konnte - kein Problem, schalten beim richtigen Drehmoment und weiter geht's. Das funktionierte einwandfrei und wir kamen wieder heile zuhause an. Danach bin ich den Wagen noch viele Jahre weitergefahren.
Der Rote Blitz!
Nun schreiben wir 2015 und der Wagen ist stolze 20 Jahre alt geworden. Ich habe sehr an dem Auto gehangen, unter anderem war er dabei auf meinem ersten Festival, auf unserer jährlichen Tour zur CRISIS in Antwerpen als auch auf zahlreichen Tabletop Events war er stets ein zuverlässiger und geräumiger Begleiter der nur um die 7-8 Liter Super geschluckt hat.
Als wir uns letztes Jahr entschieden den Sommerurlaub in Frankreich zu verbringen, dazu ein anderes Mal mehr, entschieden wir auch, das Auto durch ein neueres zu ersetzen. Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen und es sollte noch ein volles Jahr dauern bis wir tatsächlich ein Fahrzeug gefunden haben, das den "roten Blitz" adäquat ersetzen konnte.
Da ich wirklich verdammt am Auto hing, habe ich es auch nicht übers Herz gebracht ihn bei irgendeinem Schrotti abzugeben. Stattdessen habe ich ihn an ein Ehepaar verkauft das damit noch zumindest ein paar Jahre viel Freude haben wird. Er hat genau das selbe Auto vor ein paar Jahren gefahren und hatte sich sofort in das Auto verguckt - und noch ein paar Kilometerchen schafft der Blitz noch. Am Ende, als der Wagen auf der Kfz-Zulassungsstelle stand, hatte ich gerade die 224.000 Kilometer geknackt, auf den letzten Meter genau.

Den neuen Wagen nenne ich übrigens Astra 2.