Mittwoch, 14. November 2012

Largos Literarische Laberei, Folge 1: Metal und Wargaming

Es ist spät abends, ich kann nicht schlafen und denke über allen möglichen Kram nach. Da mir zu allem Überfluss auch ein wenig langweilig ist, kombiniere ich alles und sinniere über ein Thema und hoffe mal auf Kommentare. Ein paar von "Salziger Pfeffer" habe ich ja sogar schon bekommen. Einen ähnlichen Aufhänger hat auch ein Blog den ich lese, Frontline Gamer. Er nennt das ganze "Sunday Sermon" und sinniert, ähnlich einer Predigt, wie der Name ja vermuten lässt, über diverse Themen. Meistens mit Hobbybezug, gelegentlich auch Dinge aktuellen Anlasses wie "Lest We Forget", der britische Memorial Day.
Stellenweise driften meine Ausschweifungen auch in Predigten aus, witzig find' ich es allemal, hier also ganz neu in Farbe und bunt:

Largos Literarische Laberei, Folge 1:
Metal und Wargaming.

Kapitel 1 - Die Vorgeschichte
Vergangenes Wochenende fand in Hannover "Die Nacht, die Wissen schafft" statt. Im Rahmen dieser Aktion haben die Lehreinrichtungen der Stadt Hannover von 18 Uhr bis 24 Uhr geöffnet und bieten allerlei spannende, interessante und auch lehrreiche Angebote. So auch die historische Fakultät mit "Geschichte auf 120 Dezibel - Vergangenheitsbezüge im Heavy Metal", ein Vortrag von Dr. Sören Philipps. Der Vortrag war sehr interessant, unter anderem empfahl Dr. Philipps auch ein Buch, "Metal Matters", welches ich derzeit überlege mir zu kaufen. Es wurden recht interessante Gesichtspunkte aufgegriffen, die, wie ich finde, einen eigenen Blogeintrag verdienen und hoffentlich viele anregende Diskussionen anstoßen werden. Bevor ich diesen Beitrag schreibe, möchte ich die Thesen von Dr. Philipps hier nur präsentieren und als "So wie es ist" vorerst behandeln. Meiner Ansicht nach war seine These gut belegt und ich bin hier für jede erdenkliche Diskussion mehr als offen.

Kapitel 2 - Die Thesen
In der Musikrichtung "Metal" dreht es sich, ähnlich wie bei anderen Musikrichtungen (bspw. Rap) häufig um sehr ähnliche Themen. Diese Themen sind, in wertungsfreier Auflistung:
  • "Power" - Krieg, Gewalt, Tod, Macht
  • Heroisierung - "Held sein in einer postheroischen Zeit"
  • Gemeinschaft (Inklusion/Exklusion) - Stark positive Darstellung von Gemeinschaft
  • Freiheit

Diese Kernaspekte lassen sich durchaus auf diverse Bands/Lieder übertragen, als Beispiele seien an dieser Stelle Sabaton (u.a. "Panzer Battailion"), Manowar ("Warriors of the World"), Iron Maiden ("Aces High") oder auch Nightwish ("Wishmaster") genannt. An dieser Stelle bitte ich den geneigten Leser, sofern er überhaupt noch liest, sich die Stücke mal anzuhören und auch auf Lyrics und Aufmachung zu achten (Darstellung der Band auf der Bühne, Albumcover usw.). Anschließend bitte kurz über die Thesen nachdenken, dann darf weitergelesen werden.

Kapitel 3 - Die Parallelen zum Hobby
Das Hobby hat zum Metal recht viele Parallelen. Eine Heroisierung findet in vielerlei der fantastischen Welten, welche mit dem Hobby einhergehen, statt. Als banalstes Beispiel sei an dieser Stelle die Heroisierung, ja Glorifizierung des "Imperiums der Menschheit" im Hintergrund von Games Workshop's Warhammer 40.000 genannt. Genetisch veränderte Supersoldaten die gegen die Feinde der Menschheit kämpfen, nur mit ihren Ordensbrüdern zusammen? Mehr Exklusion ("Feinde" der Menschheit, jeder quasi) und Inklusion (Ordensbrüder) ist quasi nicht möglich. Zack, gleich 2 Punkte erschlagen. "Power", sprich Gewalt, Macht, Tod, Krieg, ist bei Soldaten eh dabei.
Okay, das war ein Beispiel, aber worauf will ich hinaus? Parallelen gibt es auch in anderen Spieluniversen. Was ist des Pudels Kern?

Kapitel 4 - Die Ebene über dem Tisch
Die genannten Thesen lassen sich auch auf das Tabletophobby selbst übertragen. Das Hobby ist, und wird es sicherlich auf lange Zeit auch bleiben, eine absolute Nischen- und Außenseiterbeschäftigung. Die Spieler treffen sich an abgelegenen Orten, früher oft im Keller der Wohnung der Eltern, in komischen Ladenlokalen wo ähnliche kuriose Gestalten umherwandern um anschließend Miniaturen aus Zinn und Plastik über Landschaften zu schieben und Gefechte - Krieg, Mord, Gewalt und Tod - nachzuspielen. Um Teil einer heroischen Geschichte zu werden. Um einzutauchen in eine Welt die noch Helden kennt, in eine Welt die Heldentaten ermöglicht. Wo Sie die Freiheit haben noch einmal Kind zu sein - ganz egal wie man es erklärt, es sind kleine Spielzeugsoldaten.
Womit die Kernaspekte des Metal einem ins Auge stechen:
  • Power - Kriegsspiele. Salopp gesagt.
  • Heroisierung - Held sein, auch wenn es nur für ein paar Stunden ist
  • Gesellschaft - Hier bin ich unter Gleichgesinnten, hier schaut mich niemand an
  • Freiheit - Ich bin Nerd (Kind), hier darf ich sein

Kapitel 5 - Wozu das alles?
Meine These ist also folgende:

Es ist keine Überraschung das ein Tabletopspieler gerne Metal hört. Genaugenommen müsste Metal jedem Tabletopspieler gefallen, einige statistische Ausrutscher ausgenommen.

Ha, damit hat keiner gerechnet. Gute Nacht.

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